Menü

Projekt Opti-Q Multimorbidität

Optimierung der Behandlungsqualität von Menschen mit einer oder mehreren chronischen Krankheiten

Immer mehr Menschen leiden an mehreren chronischen Krankheiten gleichzeitig. Ihre Behandlung ist häufig komplex und oft eine Herausforderung für alle Beteiligten. Die interprofessionelle und koordinierte Zusammenarbeit der involvierten Fachpersonen und der partnerschaftliche Einbezug der Patient:innen in ihre Behandlung sind dabei zentrale Elemente, um eine hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten. Im Auftrag des «Programme cantonal Diabète» des Kantons Waadt wurden spezifische Praxisempfehlungen für die Behandlung von multimorbiden Personen in der Grundversorgung evidenzbasiert und interprofessionell erarbeitet. Diese sollen nun im Rahmen des Projekts Opti-Q in der Praxis geprüft werden. Gemeinsam für eine starke interprofessionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten mit den Patient:innen als Partner auf Augenhöhe.

Für Patient:innen

Mit Ihrer Teilnahme am Projekt stehen Ihre Prioritäten, Wünsche und Ziele im Vordergrund und zugleich leisten Sie einen wertvollen Beitrag, um die Versorgungsqualität für alle Patient:innen mit mehreren chronischen Krankheiten zu optimieren. Herzlichen Dank!

 

Mit dem Versorgungspass zu der für Sie optimalen Behandlung und Betreuung
Um Ihre Behandlung noch besser auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Erwartungen auszurichten und den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Fachpersonen zu verbessern, erhalten Sie einen persönlichen Versorgungspass, in dem Sie unter anderem festhalten, was Sie aktuell belastet und was Ihnen in Bezug auf Ihre Gesundheit wichtig ist. Sie notieren darin auch alle an Ihrer Versorgung beteiligten Fachpersonen. So kann Ihr Hausarzt, bzw. Ihre Hausärztin gemeinsam mit Ihnen Behandlungsziele definieren und im Behandlungsplan aufschreiben, was wann zu tun ist, um diese Ziele zu erreichen. Haben Sie den Versorgungspass immer dabei, wenn Sie in die Hausarztpraxis, zum Spezialisten/zur Spezialistin, in die Apotheke gehen, oder wenn Sie Kontakt mit anderen Fachpersonen ihrer Gesundheitsversorgung, wie Spitex, Therapeuten etc. haben. Dank dem Versorgungspass, sind alle in Ihrer Behandlung involvierten Personen auf einen Blick über Ihren aktuellen Gesundheitszustand, Ihre Erwartungen und Behandlungsziele informiert, wenn Sie dies wünschen. Sie bestimmen als Patient:in, wer den Versorgungspass und dessen Inhalt sieht.

 

Ablauf des Projekts

  • Sie beantworten zu Beginn des Projekts einen anonymisierten Fragenbogen (Erfassung Ihrer Erfahrungen bei Ihrer aktuellen Behandlung) (Zeitaufwand: ca. 20 Min.).
  • Sie erhalten von Ihrem Versorgungsteam (z.B. Hausarztpraxis, Apotheke oder Spitex) einen Versorgungspass ausgehändigt und füllen den ersten Teil davon aus (inkl. Versorgungsteam, Gesundheitsproblemen, Ressourcen und Lebensziele).
  • Während einer verlängerten Erstkonsultation wird eine Standortbestimmung mittels Fragen zu Ihrem ganzheitlichen Befinden durchgeführt.
  • Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin erstellt mit Ihnen zusammen einen individuellen Behandlungsplan unter Einbezug Ihrer Bedürfnisse, Prioritäten, Ziele und Ressourcen.
  • Eine Medizinalperson aus Ihrem Versorgungsteam erstellt im Gespräch mit Ihnen einen aktuellen Medikationsplan, der Teil Ihres Versorgungspasses wird und allen Fachpersonen in Ihrer Betreuung zur Verfügung steht.
  • Nach 12 Monaten beantworten Sie nochmals einen anonymisierten Fragebogen (Erfassung Ihrer Erfahrung mit Ihrer durch das Projekt optimierten Behandlung) (Zeitaufwand: ca. 20 Min.).

 

Downloads
Flyer für Patient:innen
Aufgaben für Patient:innen
Mehrwert für Patient:innen

Für Gesundheitsfachpersonen

Mit Ihrer Teilnahme am Projekt können Sie aktiv dazu beitragen, die Versorgung von multimorbiden Patient:innen in der Grundversorgung zu verbessern, indem Sie die interprofessionell erarbeiteten Praxisempfehlungen und Anwendungshilfen im Praxisalltag prüfen. Herzlichen Dank!

 

Zum Projekt
Das Ziel des Projekts Opti-Q Multimorbidität ist es, die Praxisempfehlungen zur Multimorbidität auf ihre Anwendbarkeit, ihre Akzeptanz und ihren Mehrwert in der Grundversorgung zu prüfen und zu evaluieren. Die Einführung dieser Praxisempfehlungen erfolgt schwerpunktmässig in Arztpraxen, Apotheken und anderen Grundversorgungseinrichtungen. Um diese in der Praxis umzusetzen, sind folgende Interventionstools vorgesehen: Ein ganzheitliches, strukturiertes Patienten-Assessment, einen Versorgungspass und eine Medikationscheckliste. Im Rahmen des Projekts bilden Hausärzt:innen, medizinischen Praxisassistent:innen (MPA) oder medizinischen Praxiskoordinator:innen (MPK) oder Advanced Practice Nurse (APN) und Offizinapotheker:innen oder Spitex ein Kernteam und wenden die Praxisempfehlungen inkl. Anwendungshilfen an. Jedes Kernteam wird in der interprofessionellen Zusammenarbeit geschult und in die Nutzung der Praxisempfehlungen und Anwendungshilfen eingeführt. Weitere Fachpersonen, die in die Grundversorgung mehrfach chronisch erkrankter Menschen involviert sind, (z.B. Fachärzt:innen, Pflegefachpersonen, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Ernährungsberater:innen, oder Sozialarbeiter:innen werden vom Kernteam identifiziert und je nach Bedarf der Patient:innen beigezogen und rekrutiert.

 

Zeitplan
Die praktische Umsetzung dauert 12 Monate. Beginn der Teilnahme ist möglich von Januar 2023 bis April 2023.

 

Bedingungen für die Teilnahme am Projekt

  • Rekrutierung Ihrer multimorbiden Patient:innen, die an einer Teilnahme der praktischen Umsetzungsphase des Projekts interessiert sind.
  • Versorgung der multimorbiden Patient:innen anhand der Praxisempfehlungen unter Zuhilfenahme der dazugehörenden Anwendungstools.
  • Teilnahme an einer Kick-off-Sitzung für die Einführung des Projektablaufs und Schulung der Interventionen (2 h online oder nach Bedarf auch vor Ort).
  • Teilnahme an der interprofessionellen Fortbildung SwissIPE (1.5 Tage) (SGAIM, SIWF und FPH akkreditiert).
  • Ausfüllen von zwei Fragebogen zur Projektevaluation, je einmal zu Beginn und am Ende der Umsetzungsphase (ca. 20 Min. pro Fragebogen). Zusätzliche Bereitschaft für ein eventuelles Interview.
  • Regelmässiger bedarfsgerechter interprofessioneller Austausch mit den in der Behandlung der Patient:innen involvierten Fachpersonen.
  • Bereitschaft, sich für die gesamte Umsetzungsphase des Projekts zu engagieren (12 Monate).
  • Abgabe von Fragebogen zur Projektevaluation an die teilnehmenden Patient:innen zu Beginn und am Schluss der Umsetzungsphase.

 

Downloads
Factsheet
Flyer für Fachpersonen
Aufgabenpfad für Fachpersonen
Mehrwert für Fachpersonen
Flyer Interprofessionelle Fortbildung

Stimmen von Teilnehmenden Fachpersonen

«Selbst in der Praxis tätig, erlebe ich täglich die Herausforderungen, welchen wir uns stellen müssen, um die steigende Anzahl an multimorbiden, meist schwer kranken Patient:innen optimal behandeln zu können. Bei einer Teilnahme am Projekt Opti-Q können wir Grundversorger:innen innovative Tools testen, um interprofessionell und in Partnerschaft mit den Patientinnen und Patienten zu arbeiten und so unsere Ressourcen zu optimieren und den Aufwand aufzuteilen.»
Marc Müller, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, Steuergruppenmitglied Projekt Opti-Q und Vorstandsmitglied Verein QualiCCare

«Ich nehme am Projekt Opti-Q teil, weil ich mir damit erhoffe, etwas dazuzulernen, um meine chronisch kranken Patientinnen und Patienten in ihrem Selbstmanagement noch besser unterstützen zu können und die Koordination unter den behandelnden Ärzten und weiteren involvierten Fachpersonen zu erleichtern.»
Eine am Projekt teilnehmende Ärztin (anonym)

Kontakt

Unser Team unter der Projektleitung von Frau Dr. rer. nat. Astrid Czock steht Ihnen bei Fragen zum Projekt gerne per Mail oder telefonisch (+41 56 522 12 00 oder direkt: +41 56 522 12 01) zur Verfügung.

Projektförderung

Das Projekt wird von einem breiten Konsortium sowie den Mitgliedorganisationen von QualiCCare getragen und im Rahmen der Projektförderung Prävention in der Gesundheitsversorgung (PGV) von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt. Die Projektförderung PGV fördert und unterstützt die Entwicklung und Etablierung von Gesundheitspfaden entlang der gesamten Versorgungskette für bereits erkrankte Menschen oder Menschen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko. Sie unterstützt innovative Interventionen und Multiplikationen in den Themenschwerpunkten nichtübertragbare Krankheiten NCDs, Sucht und psychische Erkrankungen und hat zum Ziel, präventive Praktiken innerhalb der Gesundheitsversorgung zu stärken und längerfristig im Gesundheitssystem Schweiz zu etablieren.

nach oben